Die Relevanz an mobilen Zugriffen auf Webseiten ist längst keine neue Erkenntnis mehr. In einigen Branchen hat der mobile Traffic bereits den Desktop Traffic abgehangen. Diese Entwicklung ist mittlerweile auch deutlich in der Nutzung von Smartphone Apps zu erkennen. Suchmaschinen Anbieter wie Google und Bing aber auch die mobilen Betriebssysteme wie Android und iOS entwickeln sich zunehmend weiter und bieten den Marketern neue Möglichkeiten die User Experience ihrer Nutzer weiter zu verbessern.
Ein Feature, welches insbesondere für SEOs in diesem Zusammenhang sehr spannend ist, stellt die App Indexierung dar. Hierdurch können neben den (mobilen) Webseiten nun auch die Inhalte einer App oder sogar ausschließlich die Inhalte eine App (App only) in den Suchergebnisseiten (SERP) ranken. Zudem lassen sich diese Inhalte der App sowie die App selber in der iOS Spotlight Search auffinden.
Das Thema App Indexing ist aufgrund der hohen Abhängigkeit von installierten Apps ein sehr stark personalisiertes Thema. Somit lässt sich der aktuelle Umsetzungsstand nur schwer messen und die aktuelle Marktsituation erfassen. Mit diesem Beitrag und dem Vortrag auf der SEO Campixx 2016 möchte ich auf den Ansatz bestehender Analysen aufbauen und aufzeigen, wie sich der Zielmarkt am Beispiel des „Schuh“-Marktes analysieren lässt.
Mobile SEO & App Relevanz
Die Relevanz der mobilen Nutzung ist (denke ich) größtenteils bekannt und soll an dieser Stelle nicht vertiefend erläutert werden. Spätestens seit dem Mobile Friendly Update vom 21. April 2015 hat auch Google ein deutliches Zeichen in Richtung „Mobile“ gesetzt.
Es lohnt sich, einen Blick in das eigene Analytics-System (bspw. Google Analytics) zu werfen, um zu erfahren, wie hoch der Anteil an mobilen Zugriffen im Vergleich zu Desktop Zugriffen ist. Zudem lässt sich im Google AdWords Keywordplanner das Suchvolumen nach Gerätetypen für die eigenen relevanten Keywords aufschlüsseln.

Der „Mobile Path to Purchase“-Studie (November 2013) von Google und Nielsen zufolge starten 26% der befragten Teilnehmer (≥18 Jahre, USA, n=950) die Mobile Journey eines Warenkaufes direkt in einer gebrandeten App (bspw. Shopping-App oder Preisvergleich-App). Allerdings beginnen fast die Hälfte der Befragten den Kaufprozess häufig auch mit einer mobilen Suche in einer Suchmaschine. Aus der Kombination dieser beiden Nutzungsverhalten ergibt sich das nachfolgend näher erläuterte Potenzial des App Indexing.
Google, Apple & Apps: Was bieten die Systeme?
Die Suchmaschinenanbieter (bzw. deren Betriebssysteme) Google (Android) und Apple (iOS) bieten bereits von Haus aus einige sehr nützliche Features, die mit wenig Aufwand aktiviert und verwendet werden können:
- iOS Smart App Banner
- Android Web App Insall Banner für den Homescreen
- Auto-complete / Suggestions beim nativen Suchen
- Deeplinking
- App Indexing
Deeplinking und Appindexing im Detail
An dieser Stelle möchte ich weniger auf die technische Implementierung, als aus die Vorteile aus Nutzer- und SEO-Sicht eingehen.

Wenn ein Nutzer auf der oben dargestellten SERP auf ein Suchergebnis „klickt“/“touched“, lassen sich die folgenden drei Varianten unterschieden:
- Direkter Einsprung in die App, ohne Umwege. Inkl. Darstellung des App-Icons dank App-Indexing
- Einsprung in die App auf Nachfrage. Nach einem initialen Bestätigungsklick landet der Nutzer dank Deeplink direkt bei passenden Inhalt in der App.
- Der Nutzer gelangt lediglich auf die Mobile Webseite obwohl ggf. eine App vorhanden ist.
beispielhafte Marktanalyse des „Schuh“-Marktes
Um die Vorgehensweise der Marktanalyse zu verdeutlichen, habe ich mich für den Schuh-Markt entschieden. Dieser beinhaltet die gängige Keyword-Typen:
- Brand-Search (bspw. „Deichmann“)
- branded Search (bspw. „Nike Turnschuhe)
- generische Shorttail Begriffe (bspw. „Sneaker“)
- Farben, Größen und Schnittform Kombinationen (bspw. „rote Pumps“ oder „Ballerinas Größe 36“)
- spezifische Produktbezeichnungen (bspw. „Adidas Energy Boost 2“)
Die Analyse basiert auf den folgenden Schritten:
- relevantes Keywordset bestimmen
- Tracking für dieses Keywordset anlegen, wenn die gängigen SEO-Tools diese Keywords nicht in der Datenbank haben
- TOP 10 Rankings extrahieren
- Quellcode der rankenden URLs im Screaming Frog scrapen (XPath custom extraction)
- Daten auswerten
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Slides: Deeplinking & App Indexing (SEO Campixx:Week 2016)
Traffic Shift: Mobile Web zu App
Wenn die Nutzer zukünftig verstärkt von der SERP in die App geleitet werden, ist zu befürchten, dass der mobile SEO-Traffic laut Tracking einbricht. Momentan gestaltet es sich noch sehr schwierig innerhalb der App den mobilen organischen Traffic sauber zuzuordnen. Somit spielt sich folgender Traffic Shift von Mobile Web zur App ab, den es zu messen gilt:

Eine gute Möglichkeit die Darstellung in und die Zugriffe aus der mobilen Suche auf Website und App miteinander zu vergleichen, bitet die Google Search Console in der Suchanalyse:

In der Suchanalyse lassen sich nun die Suchanfragen auf mobilen Endgeräten in einem gestimmten Zeitraum vergleichen. Es werden jeweils die Klicks, die Impressionen, die Klickrate und die Position in der SERP angezeigt. Die Settings lassen sich wie folgt einstellen, um den Traffic Shift zu analysieren:

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